m / mathematik / geometrie / rechteck


ich gehe meinen ort ab. mein ort ist ein rechteck, 4 auf 6 meter. die grösse meines ortes bestimme ich. 4 auf 6 meter. einmal getroffene entscheidungen werden nicht

der asphalt ist abgetragen& grau. ich gehe mein rechteck ab. auf meinem rechteck liegen 1 grösserer stein. 4 kleinere steine. 2 kleine steine. 2 papierfetzen. 1 zeitungsseite. 1 eisenbahnfahrkarte. 1 vogelkadaver. 1 laubblatt

in richtung nord sehe ich die umrisse einer fabrik. ich sehe den kamin der fabrik. aus dem kamin steigt rauch. selten. ich täusche mich. meine sehkraft nimmt ab. ich weiss nicht, ob die richtung, die ich mit nord bezeichne, nord ist. ich bezeichne mit nord die richtung, die ich als nord definiere. mir fehlen die richtungsangaben. ich könnte mich nach der sonne richten. ich habe die wege der sonne vergessen. an gewissen tagen geht die sonne nicht auf

wenn kein wind geht, bewegt sich nichts ändert sich nichts

wenn wind geht, verändert sich mein rechteck verändert sich die ordnung. neue steine papierfetzen laubblätter liegen auf meinem rechteck. alte fehlen. ich beginne zu zählen. von neuem. der wind geht selten

in südwest, in der richtung, die ich als südwest definiere, steht ein wohnhaus. wenn die sonne fehlt, wenn die fenster beleuchtet sind, sehe ich die fenster. in den fenstern sehe ich menschen

stein nr 86 ist neu. liegt noch nicht lange hier. die zeitungsseite liegt lange hier. liegt hier seit. der wind ist nicht. kein tornado hurrikan etc. hauch. schwacher hauch. luftloch. windhose. leere hose

manchmal kommen kinder, werfen objekte auf mein rechteck. ich entferne die objekte. von menschenhand geworfene objekte müssen entfernt werden. natürlich d.h. vom wind geworfene objekte dürfen nicht entfernt werden. natürlich. natur. der entscheidende punkt. das entscheidende gesetz

die von menschenhand geworfenen objekte werfe ich den menschen zurück an den kopf, den menschen vorzugsweise an den kopf: felsbrocken, verrostete bratpfannen, tierleichen. meine kraft lässt nach. ich treffe selten. die menschen lassen sich nicht abschrecken. sie kehren zurück

im sommer heizt sich der asphalt auf, meine füsse brennen. es gibt keinen baum in meinem rechteck. es gibt keinen schatten. nach einem wind. wind nr 116. 117. ich verliere die zahlen. eine eichel lag in meinem rechteck.

an einem morgen bemerkte ich an der eichel einen auswuchs. ich definierte den auswuchs als spross. ich sah eine eiche auf meinem rechteck stehen. ich setzte mich in ihren schatten. ich kontrollierte meine erregung

ich pflegte die eichel. ich begoss sie, wenn es ein jahr keinen regen gab. jetzt pisse ich sinnlos. wind nr 121 hat die eichel fortgetragen. ich gab ihr schutz mit meinem körper, mein körper war nicht schutz genug

im fenster nr 19 ist licht, obwohl tag ist, nicht nacht, tag, obwohl immer tag ist, nie nacht, ich kenne die geographischen längen- und breitengrade meines ortes nicht

das laubblatt war grün, als ich es das erste mal sah, jetzt ist es braun. ein dümmerer mensch würde auf herbst schliessen. die einfachen schlüsse sind falsch

ich gehe mein rechteck ab. ich kontrolliere

meine sehkraft nimmt ab. ich bücke mich zu meinen objekten

die zeitungsseite lese ich nicht

in nordost steht ein busch. er hat keine blätter. dornen. er steht zu weit. sein schatten reicht nicht bis zur grenze meines rechtecks. auch wenn die sonne sehr tief steht. wie im winter. wie im sommer

ich breche das gesetz nicht. nicht dieses. ich habe es nie. einmal. ich habe

ich bücke mich zur eisenbahnfahrkarte, studiere die namen. zwei orte. die fahrkarte ist nicht entwertet. nicht entwertet ist gültig. was in meinem rechteck sich befindet ist mein eigentum. ich besitze eine gültige fahrkarte. die welt steht offen

ich denke nach über die zwei orte die. nr 19 hat das licht gelöscht

orte. anhaltspunkte

ich erinnere mich nicht wie die fahrkarte in mein rechteck. &wann. in erster linie wann

ich sehe hoch. ich sehe die sonne. es ist tag

ich gehe mein rechteck ab. stein nr 63 unverändert